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RELIQUIAR, RELIQUIE DES HEILIGEN DOMINIKUS UND 2 HEILIGEN

RELIQUIAR, RELIQUIE DES HEILIGEN DOMINIKUS UND 2 HEILIGEN

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ref: #RK00-677

Seltener Reliquiar aus versilberter Bronze, dessen Inneres sorgfältig mit Goldfäden und strahlenförmigen Ornamenten aus Blattgold geschmückt ist – typische Merkmale der spätbarocken Ästhetik. Das Ganze ruht auf einem roten Stoffhintergrund, der einen eindrucksvollen Kontrast schafft und die Reliquien hervorhebt. Diese Farbe, in der christlichen Liturgie allgegenwärtig, symbolisiert das Blut Christi und sein erlösendes Opfer.

Drei Reliquien sind angeordnet, jede mit einem handschriftlichen lateinischen Etikett versehen, das den jeweiligen Heiligen benennt. Es handelt sich um Knochensplitter – Reliquien erster Klasse – oder um Stofffragmente – Reliquien zweiter Klasse.

« Ex Oss. S. Dominici C. Or. Pr. »
→ Ex ossibus Sancti Dominici, Confessoris, Ordinis Praedicatorum
Übersetzung: Aus den Gebeinen von heiligem Dominikus, Beichtvater, des Predigerordens (Dominikaner)

« De subfo pluv. S. Cajetani Thien. C. »
→ De sub forma pluviali Sancti Cajetani Thienensis, Confessoris
Übersetzung: Aus der Kasel des heiligen Kajetan von Thiene, Beichtvater

« Ex Oss. S. Aloysii Gonz. S. J. C. »
→ Ex ossibus Sancti Aloysii Gonzagae, Societatis Jesu, Confessoris
Übersetzung: Aus den Gebeinen von heiligem Aloisius von Gonzaga, der Gesellschaft Jesu (Jesuiten), Beichtvater

Gebrauchszustand, mit originalem Glas.

Ungeöffnet.

Kirchliches Siegel und Seidenfäden vorhanden.

ZEIT: 18. Jahrhundert
ABMESSUNGEN: 6 cm x 4,5 cm
GRÖSSE: 2,4" x 1,8"

Obwohl der heilige Dominikus, der heilige Kajetan von Thiene und der heilige Aloisius von Gonzaga aus unterschiedlichen Epochen stammen, sind sie durch ein gemeinsames spirituelles Ideal verbunden: die innere Reform der Kirche, die moralische und intellektuelle Erneuerung des Klerus sowie ein christliches Leben, das tief in evangelischer Armut, Gebet und missionarischem Eifer verwurzelt ist.

Der heilige Dominikus von Guzmán (1170–1221), Gründer des Predigerordens, leitete im 13. Jahrhundert eine Erneuerung der Kirche ein, indem er Ordensleute formte, die sich der Predigt, dem Gemeinschaftsleben und dem Studium widmeten. Angesichts der Häresien und der religiösen Unwissenheit seiner Zeit strebte er einen gelehrten, armen und vorbildlichen Klerus an, der das Evangelium in die wachsenden Städte tragen sollte.

Drei Jahrhunderte später knüpfte der heilige Kajetan von Thiene (1480–1547) an dieses Erbe an, indem er den Theatinerorden mitbegründete. Inmitten der moralischen Krise der Kirche am Vorabend des Konzils von Trient rief er zu einer radikalen Rückkehr zum Geist des Evangeliums auf. Die Theatiner verzichteten auf Kirchenpfründen und lebten von der göttlichen Vorsehung. Sie wollten einen reformierten, frommen und volksnahen Klerus verkörpern – dem ursprünglichen dominikanischen Ideal entsprechend, jedoch angepasst an den Kontext der Gegenreformation.

Schließlich verkörperte der heilige Aloisius von Gonzaga (1568–1591), ein junger Jesuit aus hohem Adel, das Ideal jugendlicher Heiligkeit im nachtridentinischen Kontext. Von der Gesellschaft Jesu ausgebildet, verzichtete er auf alle Privilegien, um in Demut und Dienst zu leben. Er starb mit nur dreiundzwanzig Jahren in Rom bei der Pflege von Pestkranken und wurde von der Kirche als Vorbild für Reinheit, Nächstenliebe und geistliches Engagement für junge Menschen dargestellt.

Alle drei stehen somit – jeder in seiner Zeit – für eine Figur der Reform, des brennenden Glaubens und der Weltentsagung, stets im Zusammenhang mit einem innovativen Orden. Ihre gemeinsame Präsenz in einem Reliquiar ist kein Zufall: Sie drückt eine spirituelle Kontinuität, ein priesterlich-missionarisches Ideal und den Willen zur Heiligung der Kirche durch ihre tugendhaftesten Mitglieder aus.

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