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DAS KIND UND DER SCHÄDEL Vanitas-Gemälde

DAS KIND UND DER SCHÄDEL Vanitas-Gemälde

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Dieses kleine Gemälde, zugeschrieben Luigi Miradori, genannt Il Genovesino (1605–1656), zeigt eine Szene von großer symbolischer Intensität. In einem vergoldeten Rahmen mit schlichten, aber eindrucksvollen Profilen erblickt das Auge ein nacktes Kind mit zarten, fleischigen Formen, das auf einem braunen Kissen ruht. Sein Kopf liegt mit entwaffnender Unschuld auf einem menschlichen Schädel, den es halb berührt, während es sanft ein weißes Tuch zieht. Die Komposition besticht durch die Weichheit der Volumen und die Subtilität der Töne: das leuchtende Rosa des kindlichen Fleisches kontrastiert mit der knöchernen Blässe des Schädels, während das strahlende Linnen einen visuellen und spirituellen Übergang zwischen diesen beiden gegensätzlichen Polen schafft.

Das Bild beschränkt sich nicht auf eine rührende Szene: es gehört zur barocken Tradition des memento mori, einer Meditation über die Zerbrechlichkeit der Existenz. Das Kind, Symbol des entstehenden Lebens, der Unschuld und der Verheißung der Zukunft, wird absichtlich in direkten Kontakt mit dem Emblem des Todes gebracht. Der kahle und kalte Schädel erinnert an das unausweichliche Schicksal jeder menschlichen Kreatur. Das weiße Tuch, das das Kind hält, kann als Leichentuch interpretiert werden, als Schleier zwischen Leben und Tod, aber auch als Zeichen von Reinheit und Hoffnung. Schließlich deutet der Schlaf des Säuglings auf eine spirituelle Dimension hin: er ist nicht nur Ruhe, sondern Vorahnung des Übergangs ins Jenseits.

Durch diesen eindrucksvollen Kontrast setzt Miradori die barocke Ästhetik um: den Blick durch Schönheit und Sanftheit zu verführen und zugleich zur moralischen Reflexion anzuregen. Das Werk war wahrscheinlich für ein privates Kabinett oder einen gebildeten Liebhaber bestimmt, der sensibel war für die Spannung zwischen dem Zauber der Kindheit und der Meditation über die Endlichkeit. Es veranschaulicht in vollem Maße jene lombardische Sensibilität des 17. Jahrhunderts, in der die Kunst zum Ort der Konfrontation zwischen Anmut und Schwere, Unschuld und Tod, vergänglichem Fleisch und ewigem Knochen wurde.

EPOCHE : 17. Jahrhundert
GESAMTABMESSUNG MIT RAHMEN 17 cm x 14 cm
GRÖSSE MIT RAHMEN : 2.7" x 5.5"

Luigi Miradori, besser bekannt unter dem Namen Il Genovesino, wurde um 1605 in Genua geboren und starb 1656 in Cremona. Als Maler des italienischen Barock erhielt er seine Ausbildung im künstlerischen Klima Genuas, das von Rubens und Van Dyck geprägt war, von denen er das Gefühl für Farbe und Komposition übernahm. Ab den 1630er Jahren in Cremona ansässig, etablierte er sich rasch als eine der führenden Figuren der lombardischen Stadt. Sein Stil verbindet den kraftvollen Naturalismus des Caravaggismus, erkennbar im Spiel von Licht und Schatten, mit einer koloristischen Sensibilität, die der genuesischen Schule eigen ist. Miradori schuf zahlreiche Altäre und Fresken für die Kirchen von Cremona und pflegte zugleich eine Vorliebe für profane Szenen, Allegorien und Vanitas-Kompositionen. Seine Gemälde zeichnen sich durch intensive Lichtkontraste, eine bisweilen herbe Wahrheit in der Darstellung der Gesichter und eine starke dramatische Ausdruckskraft aus. Durch diese Originalität nimmt er einen besonderen Platz in der italienischen Barockmalerei des 17. Jahrhunderts ein, zwischen caravaggistischer Tradition und persönlicher Erfindung.

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